Sportpionier-Ehrung Heinz Hennig

Die Ehrung des Stadtverbandes Sport für Persönlichkeiten, die sich um den Sport in Schwäbisch
Gmünd verdient gemacht haben, hat eine lange Tradition. In diesem Jahr wurde unser
Ehrenpräsident und „Seele“ der Tischtennisabteilung für seine Verdienste um den Sport in
Schwäbisch Gmünd als Sportpionier 2019 ausgezeichnet. Die Ehrung fand am 17.01.2020 im
Stadtgarten statt. Das ist die höchste Sportlerehrung, welche die Stadt Schwäbisch Gmünd vergeben
kann – sie wird jährlich nur einmal verliehen.
Es folgt in Auszügen die Rede zur Präsentation über Heinz Hennig, welche Jörg Reyda bei der
Sportpionierehrung für Heinz gehalten hat.
„Liebe Gäste
als Mitglied der TSB-TT-Abteilung habe ich die Ehre Ihnen nun den Mann vorzustellen, der unsere
TT-Abteilung über so viele Jahre aufgebaut und geprägt hat.
„Sportpionier“ – das ist ja schon etwas Besonderes, eine Ehrung, die man nicht so einfach bekommt.
Wenn man diese Ehrung erhält, wird man quasi in die „Hall of Fame“ des Gmünder Sports
aufgenommen. Und hier sind heute ja viele verdiente Sportler und Sportpioniere anwesend, die
selbst Außergewöhnliches geleistet haben. Ich kann Ihnen auf jeden Fall schon mal versichern, Sie
bekommen heute ein würdiges Mitglied dazu.
Würdig ist er vor allem durch sein intensives und vielfältiges Engagement über eine extrem lange
Zeit. Egal ob als Sportler, als Abteilungsleiter, als Förderer der Jugend oder als Mensch – er hat
diese Ehrung hundertprozentig verdient.
56 Jahre Abteilungsleiter, über 50 Jahre Jugendleiter und Trainer, über 60 Jahre aktiver Sportler!
Da solche außergewöhnlichen Leistungen über einen so unglaublichen Zeitraum mit Worten
natürlich nur schwer zu vermitteln sind, möchte ich Sie nun mitnehmen auf eine kleine Zeitreise, in
der ich Ihnen den Sportpionier Heinz Hennig mit seinen zahlreichen Facetten etwas näher bringe.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, Heinz Hennig zu ehren. Denn nach dieser unglaublichen Zeit hat er
letztes Jahr seine Ämter abgegeben und lässt es jetzt etwas ruhiger angehen. …
Das heißt aber natürlich nicht, dass er nichts mehr macht. Er spielt weiterhin aktiv in der
Mannschaft und lehrt auch mit seiner lädierten Hüfte so manchem Jungen immer noch das fürchten.
Was diese natürlich immer kaum fassen können.
Außerdem macht er mit nun bald 80 Jahren immer noch jeden Freitag das Jugendtraining, bleibt
danach auch beim Aktiventraining und baut am Ende alle Spielboxen mit Tischen, Banden,
Zählgeräten und allem drum und dran für die Punktspiele am nächsten Tag auf. Er hat es mal
überschlagen und meinte neulich, dass er in seiner Zeit sicherlich über 50.000 Tischtennisplatten
aufgebaut hat. Eigentlich hätte er sich in dieser Halle hier im Hintergrund ein Feldbett aufstellen
können. Denn bis vor kurzem hat er dreimal pro Woche das Jugend- und das Herrentraining
mitgestaltet. Das heißt, dreimal die Woche von ca. 17:30 – 22:30 in der Halle und am Wochenende
sogar nicht selten von 9:30 bis 23:00 Uhr!
Dazu noch unzählige Punktspiele und Turniere von Jugendlichen betreut und danach selbst für seine
Mannschaft gespielt. Ich habe auch ein bisschen überschlagen und errechnet, dass Heinz zusammen
genommen ca. 4 komplette Jahre seines Lebens in solchen Turnhallen verbracht hat. Unfassbar!

Seine großen Verdienste sind natürlich auch schon die letzten Jahre nicht unentdeckt geblieben. Und
so hat Heinz über die letzten Jahrzehnte eigentlich bereits so ziemlich alle Ehrungen erhalten, die

der Verein, die Stadt und die Verbände für Sportler und Funktionäre zu vergeben haben. Da ist eine
stolze Sammlung entstanden!
Und er hat seine Begeisterung und sein Talent auch an seine Söhne weitergegeben. Alle vier hat er
zum Tischtennis gebracht und drei spielen immer noch aktiv im Verein. … Und Matthias … ist auch
die aktuelle Nummer 1 in unserer ersten Mannschaft.
Aber Ehrgeiz, Disziplin und Leistung waren immer nur eine Seite der Medaille. Ebenso wichtig war
Heinz ein gutes menschliches Miteinander. 1000 Leute kennen ihn hier in Gmünd und 99% werden
ihn mit Sicherheit als extrem hilfsbereiten und freundlichen Menschen beschreiben. Und auch für
seine TT-Kollegen war und ist er privat immer da, wenn jemand Hilfe braucht. Und er kann selbst
auch feiern und Spaß haben. So gab es nach langen Spielen oft auch lange Feiern und Ausflüge, die
er organisiert hat.
Mittelpunkt seines Engagements war aber über all die Jahre sicherlich immer die Jugendarbeit. … In
seiner Zeit als Jugendtrainer und Betreuer hat er sicherlich weit über 1000 Jugendliche von klein
auf unter seinen Fittichen gehabt. Und stellen Sie sich mal vor Jahrzehnte lang dreimal die Woche
Training mit einer solchen Horde Kinder. Für viele wäre das Stress pur, aber Heinz hat es immer
Spaß gemacht. Und neben Tischtennis hat er vielen auch Manieren beigebracht und zu einem
besseren Charakter verholfen. So kam z.B. niemand in oder aus der Halle ohne Heinz persönlich per
Handschlag zu begrüßen und sich zu verabschieden. Für manche Jungen war er gar wie ein Vater.
Das Thema „Integration“ war in all dieser Zeit bei uns eigentlich nie ein Thema. Denn es war völlig
egal, woher jemand kam und was er hatte. Wichtig war nur der Mensch – somit war jeder
willkommen, der zu uns kommen wollte.

Viele hier können ein Lied davon singen, dass es nicht immer so einfach ist, Jugendliche zu
mobilisieren und für den Sport zu gewinnen. Auch Heinz saß vor vielen vielen Jahren mal mit
einem einzigen letzten Kollegen zusammen und sie haben überlegt, ob sie ihre TT-Abteilung nun
aufgeben sollen. Heinz hat sich jedoch entschlossen weiterzumachen und heutzutage haben wir
immer ca. 80 – 90 Mitglieder in unserer Tischtennisabteilung. …
Wenn sie die Jugendlichen hier auf dem Bild sehen – da sind mittlerweile einige selbst kurz vor der
Rente. … Und Heinz spielt immer noch! …
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit dieser Präsentation das unglaubliche ehrenamtliche Engagement von
unserem frisch gebackenen Sportpionier Heinz Hennig ein bisschen veranschaulichen konnte.
Heinz, es ist unfassbar, was du geleistet hast und es ist eine absolute Ehre, dich zu kennen. Du bist
ein Vorbild für uns alle – und bei alle deinen Leistungen bist du dennoch immer so bescheiden und
natürlich geblieben.
Dafür danken wir dir und deshalb sind wir heute hier, um dich zu feiern und zu ehren. Ich stehe hier
nur stellvertretend für unzählige Jugendliche und erwachsene Spieler die dir zu Dank verpflichtet
sind. Wir könnten die ganze Halle mit ihnen füllen. Und alle würde aus vollem Herzen das Gleiche
sagen:
Danke Heinz für ALLES!




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